Roter Mond hinter Wolken
„Ja wo ist er jetzt denn, der versprochene rote Mond?“ Diese oder ähnliche Fragen stellten sich wohl die meisten der über 120 Besucher, die am Abend des 15. Juni zur Sternwarte kamen, um die angekündigte Mondfinsternis zu sehen. Aber der Wettergott war uns zunächst nicht gnädig. Dicke Wolken im Südosten versperrten die Sicht zum Erdtrabanten. Teilweise waren sogar einzelne Regentropfen zu spüren. Was also tun? Ein Alternativprogramm musste her! Also wurde den interessierten Besuchern die verschiedenen Teleskope vorgestellt, das Sonnensystem anhand eines Modells gezeigt, oder erklärt, was wohl ein Astronaut auf dem Mond während einer Mondfinsternis sehen würde. Beim Blick durch unser grösstes Spiegelteleskop konnte man sogar auf dem etwa 60km entfernten Berggipfel des Wendelsteins die eindrucksvolle Beobachtungs-Kuppel der Universitäts-Sternwarte München erkennen.
Schliesslich hatten die dunklen Wolken das Nachsehen und verzogen sich langsam vom Himmel. So wurden die verblieben Besucher zu später Stunde immerhin mit einem teilweise bedeckten Mond belohnt. Auch der Planet Saturn konnte mit seinen eindruchsvollen Ringen beobachtet werden. Einen krönenden Abschluss bescherte uns noch die internationale Raumstation ISS, die um 23:10 Uhr mit einer Geschwindigkeit von rund 28.000 Kilometern pro Stunde und in einer Höhe von etwa 400 km über unsere Köpfe hinweg flog.
Jetzt heißt es wieder warten. Die nächste totale Mondfinsternis wird in Berg erst 2015 zu beobachten sein!
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